Die Krankheiten des schönen Geschlechts

Das Buch wurde 1802 geschrieben; die Sichtweise hat sich seitdem zum Glück verändert. Trotzdem wollte ich die Wortwahl nicht verändern, um zu zeigen, wie sehr sich das Frauenbild schon verändert hat und wie viel sich noch verändern muss. Ich bin der Meinung, dass der einzige, nachhaltige Weg zu Veränderung, die selbstständige Einsicht ist. Nicht durch Druck von jemand anderem, weil jemand anderes aufzeigt, was alles falsch ist, sondern weil man es selber realisiert. Deswegen ist das Buch so gestaltet, wie es gestaltet ist: Ruhig und simpel. Ich hätte auch die rebellische, laute Art wählen können, aber durch Schuld etwas zu verändern ist nicht dasselbe, wie es aus eigenem Willen zu tun. Die Fotos zeigen die Schönheit des weiblichen Körpers, die Details die wahrscheinlich oft übersehen werden. Sie strahlen die Ruhe aus, die der weibliche Körper für mich ist. Selbst wenn es von außen manchmal laut scheint, ist der Körper von innen das Gegenteil: er arbeitet ununterbrochen und funktioniert, ohne sich zu beschweren. Ich wollte etwas gestalten, was schön zum Anschauen ist, ohne aufdringlich zu sein und den Körper auf eine nicht-sexuelle Art zeigen.