Projects by the students of the
Bachelor Major in Art, Major in Design,
and the Master in Eco-Social Design

… sie standen, rauchten, redeten …

Das Mädchen stapfte am Abend durch die weiten Felder des Terrains. Die Landschaft war eben und horizontlos – oder genau das, aus dem Horizont bestehend, eine unsichtbare Linie die sich zwischen dem Grund unter ihren Füßen und der Luft zog. Die hüft-hohen Gräser, die neben ihr wuchern teilten sich die Farben.
Die Felder gediehen gut in jenem Jahr, die Früchte waren ihr schon fast über den Kopf gewachsen, was sie als gutes Zeichen sah … denn wenn die Natur sich erfrischt dann vielleicht auch der Verstand des Menschen, und sie werden sich vom gegenseitigen Kampf abwenden.
So wie ihr Vater nicht gehen wollte, aber musste, und sie jetzt jeden Tag auf ihn wartete, darauf dass er wieder zur Türe hineinkommt, die Mutter liebevoll begrüßt und auch die kleine Schwester, die er noch nie gesehen hatte, weil sie nach seiner Abreise geboren wurde. Aber dass sie ihn nie wieder sehen würde, wusste sie zu diesem Zeitpunkt nicht.

Und auch wenn der gute Wachstum der Pflanzen keinen Frieden bedeuten sollte, so wusste sie, würden sie zumindest etwas essen können.

Daran hatte sie gedacht als sie den Weg entlang lief.
Jetzt presste sie ihren Rücken gegen die splitternden Holzlatten der alten Scheune, ihre Augen presste sie zu, denn sie wollte genauso wenig sehen wie gesehen werden.
Sie hörte Worte die sie nicht verstand.
Sie standen, rauchten , redeten. Sie hörte wie die schweren Stiefel die Erde aufwirbelten.
Sie atmete nicht, machte sich mühe bekannte Töne zu hören, ob sie etwas verstand.

Und auch nach dem die Soldaten schon lange weiter gegangen waren, bewegte sie sich nicht. Erst als der Himmel sie heller verfärbte und die Sterne erblassten rappelte sie sich auf und lief nachhause.